Reviews A-Z
Home 
Über uns 
Reviews A-Z 
Konzerte 
Fotos 
Archiv 
Videos 
B-Board 
Umfragen 
Links 
Kontakt 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Künstler: The duke

Album: My kung fu is good

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Immune

Autor: Tobias

“The best part of me is in the music I give to you!” singt Rich Ward, alias “The duke” in den Anfangszeilen seines ersten Solo-Albums, höchst merkwürdigerweise „My kung fu is good” betitelt. Wie Recht der Mann dabei hat, konnte jedermann bereits bei den späten Stuck Mojo, den göttergleichen Sick Speed und nicht zuletzt auf dem erst diesem Jahr erschienenen neuesten Fozzy-Album, feststellen. Bei vorgenannten Kapellen ist der Mann allerdings größtenteils für die Gitarrenarbeit zuständig, und wer dem Duke jemals schon beim Gitarrespielen zugehört hat, der weiß, wie unglaublich markant und einzigartig dieses ist; dass Rich Ward aber auch ein formidabeler Sänger ist, konnte man bisher bestenfalls erahnen, zu bruchstückhaft waren seine Gesangseinlagen auf den bisherigen Werken. „My kung fu is good“ ist da anders. In vielerlei Hinsicht.

Nicht nur, dass Ward sämtliche der 10 Songs, mit kleinerer Unterstützung von Sängerin Allision Irby (bekannt vom Fozzy-Nackenbrecher „It’s a lie“), im Alleingang intoniert hat. Nein, das ganze Album schlägt schon ziemlich eindeutig in die Singer & Songwriter Richtung. So hat Ward auf dem Album auch konsequenterweise die fetten Monsterriffs und kreischende Gitarrensoli erheblich reduziert, stattdessen entdeckt er für sich und den Hörer das Klavier als eines der treibenden Elemente. So ist es auch nicht verwunderlich, dass „My kung fu is good“ mit Metal eigentlich nicht mehr viel zu tun hat, der Hörer bekommt vielmehr eine Melange aus Soul und gutem altem Rock serviert.

Ausverkauf? Mitnichten! Zwar kann und will ich das unermessliche Hitpotential und die unweigerliche Radiotauglichkeit des Albums nicht abstreiten, doch auch jedem Naivling sollte klar sein, dass Ward mit einem weiteren Stuck Mojo Album o.ä. wesentlich mehr Kohle verdienen könnte als mit „My kung fu is good“. Zudem bietet der Duke das komplette Album schon seit Wochen auf seiner Homepage zum kostenlosen Hören an. Geld verdienen will Rich Ward mit dem Album wohl daher absolut nicht. Vielmehr geht es ihm darum, dem Hörer sein ganz persönliches Album vorzutragen, in dem er über sämtliche Höhen und Tiefen seines Lebens reflektiert.

Betrachten wir also einige Songs von „My kung fu is good“: Mit „Immune“, „Back to you“, „Breathe“, „Summer“ und „At this moment“ besteht das halbe Album aus Songs, die, freilich in etwas härterer Form, mal als Stücke eines neuen Sick Speed Albums gedacht waren. All diesen Stücken hat der Duke zwar weitestgehend seine Aggressivität genommen, die Qualität aber zweifelsfrei gesteigert. So ist beispielsweise „Immune“ zu einem derart genialen Rocksong geworden, der neben seiner großen Radiotauglichkeit, wohl auch das Zeug zu einem echten Klassiker hätte, wenn mehr Menschen von „My kung fu is good“ Notiz nehmen würden (könnten). Das sowieso schon geile „Breathe“ dagegen hat Ward zu einer traumhaften Piano-Vollballade umgemosert, die einzig durch Richs warme und emotionale Stimme, nicht aber durch harte Gitarrenriffs begeistert. Diese fehlen auf „My kung fu is good“ natürlich nicht gänzlich, denn einige Stücke des Albums sind durchaus im Mid-Tempo gehalten, vor allem „Suicide Machine“ und „Back to you“ erreichen neben dem vorgenannten „Immune“ immer noch einen gewissen Härtegrad, fallen aber im Gesamtbild keineswegs aus dem Rahmen. Gerade „Back to you“ macht mit seinen außerordentlich poppigen Refrain richtig Laune und unterstreicht nach dem zurückblickenden „Summer“ nochmals gegen Ende der Platte, warum des Dukes Kung fu gerade in besungener Jahreszeit besonders gut funktioniert. Ihren Beitrag dazu liefert auch die wirklich hervorragende Produktion, die so klar ist, wie ein blauer Sommerhimmel und Wards Stimme gekonnt in den Vordergrund spielt.

Insgesamt macht es einfach riesengroßen Spaß diese andere Seite des Dukes kennen zu lernen, zumal „My kung fu is good“ seinem sonstigen Schaffen aber auch in gar nichts nachsteht. Manchmal beschleicht einen sogar der Eindruck, dass dem Burschen gerade diese autobiographische Schiene die meiste Inspiration bietet. Zu beeindruckend ist, wie wunderschön und glaubwürdig er die verschiedensten Episoden aus seinem Leben vorträgt. Ward ist eindeutig ein Allrounder, der sich ein geniales Album nach dem anderen aus dem Kreuz leiert, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Eine solche ist es daher auch, dass der Duke hier wieder einmal die Höchstpunktzahl einfährt.

 

[Home][Über uns][Reviews A-Z][Konzerte][Fotos][Archiv][Videos][B-Board][Umfragen][Links][Kontakt]

Copyright (c) 2004. Alle Rechte vorbehalten.

tobias.dohle@reviewlution.de